Faktencheck: Wo kommt unsere Biomasse her?
Das Thema Biomassekonsum in Dänemark hat in den letzten Tagen zu einer umfassenden Berichterstattung in dänischen Medien geführt. Die Berichterstattung vermittelt den Eindruck, dass die gesamte Biomasse aus Holz stammt, welches aus Wäldern entnommen wird, deren Hauptzweck darin besteht, Holz für die Biomasseproduktion bereitzustellen. Dies ist jedoch alles andere als genau. Zahlen aus der Analyse von NEPCon zeigen, dass ein Großteil der Biomasse aus Rückständen der Holzindustrie stammt und nicht direkt aus den Wäldern.
NEPCon arbeitet mit 76 Herstellern von Holzpellets in 11 verschiedenen Ländern zusammen, um sicherzustellen, dass die Biomasseproduktion in Übereinstimmung mit den internationalen Standards für eine verantwortungsvolle Biomasseproduktion erfolgt, die vom Sustainable Biomass Program (SBP) festgelegt wurden. Nach eigenen Angaben haben diese Produzenten, die alle SBP-zertifiziert sind, 2018 unter anderem nach Dänemark 4,5 Millionen Tonnen Biomasse in Form von Holzpellets verkauft.
Wir haben die Informationen der Hersteller über die Art der Materialien gesammelt, die sie zur Herstellung von Holzpellets verwenden. Die Zahlen zeigen, dass die Hersteller hauptsächlich Restprodukte wie Sägemehl und Hackschnitzel aus Sägewerken und anderen Holzindustrien für die Biomasseproduktion verwenden. Tatsächlich macht diese Art von Restprodukt 61 Prozent des Materials aus, dass 76 Hersteller zur Herstellung von Holzpellets heranziehen.
Wenn Baumstämme in Sägewerken verarbeitet werden, geht ungefähr die Hälfte des Volumens normalerweise in z. Bretter und andere Rohstoffe, während die andere Hälfte zu Sägemehl, Hackschnitzeln und anderen Reststoffen verarbeitet wird. Es sind solche Rückstände, die zu Pellets verarbeitet werden.
Die restlichen 39 Prozent der Holzpellets werden aus Holz hergestellt, dass direkt aus Wäldern stammt, zum Beispiel in Form von dünner werdendem Holz, Ästen, Baumkronen und Baumstämmen. Beim Fällen von Bäumen können je nach Qualität und Abmessung unterschiedliche Teile der Bäume für unterschiedliche Produkte verwendet werden. Die kleinsten Dimensionen und schlechtesten Qualitäten wie Äste, Baumkronen usw. gehen in die Biomasseproduktion. Daher ist Biomasse oft ein Restprodukt dessen, was für wertvollere Zwecke nicht verkauft werden kann. Waldbesitzer versuchen immer, Holz zum höchsten Preis zu verkaufen, und der Markt regelt, was für Biomasse und was für andere Zwecke verwendet wird, wie z.B. Möbel.
Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung zwischen Holz aus Wäldern und industriellen Rückständen für die Herstellung von Holzpellets in Ländern, in denen Daten von mindestens 5 Herstellern von Holzpellets vorliegen. Wir glauben, dass diese Verteilung die Verteilung der Holzwerkstoffe widerspiegelt, die Dänemark für die Herstellung von Holzpellets aus diesen Ländern importiert.
Die folgende Abbildung zeigt die Gesamtproduktion von Holzpellets derselben Hersteller:
Die aktuellen dänischen Medien und die Beschreibung einiger Experten in Bezug auf die Verwendung von Biomasse basieren auf der Annahme, dass ausschließlich Holz für andere Arten von Holzprodukten (Bauholz, Möbel) als Biomasse verwendet werden kann. Die von NEPCon analysierten Daten zeigen jedoch, dass der überwiegende Teil des zur Herstellung von Holzpellets verwendeten Holzes aus verschiedenen Arten von Rückständen aus der holzverarbeitenden Industrie stammt.
Bei der gegenwärtigen Diskussion in Dänemark ist es wichtig, die obigen Fakten zu berücksichtigen, da dies bestätigt, dass der Energiesektor eine große Menge Restholz für Biomasse verwendet.