Waldbrände in Brandenburg: Auswirkungen und Prävention
Von Jahresbeginn bis August wurden in verschiedenen Teilen Deutschlands unzählige Waldbrände verzeichnet. In diesem Artikel werden die Auswirkungen von Waldbränden im ostdeutschen Bundesland Brandenburg, die durch nicht zur Explosion gebrachte Munition und Kampfmittel (UXOs) in ehemaligen Truppenübungsgebieten verursacht wurden und / oder werden, sowie Maßnahmen zur Minderung der Waldbrände.
In Brandenburg brennen die Wälder
In den letzten zwei Jahren wurden in einem Umkreis von 0,5 und 1,5 Kilometern entlang des Revieres Drei Grenzen sowie in Nationalparks und Landeswäldern des Landes Brandenburg bis zu 22 Waldbrände verzeichnet.
Diese Zahlen stellen nicht alle Waldbrände dar, die für das gesamte Land Brandenburg registriert wurden. "Laut Statistik ist die Gesamtzahl der Waldbrandfälle in Brandenburg sogar noch höher (ca. 7000)", informierte uns Kerstin Schwalm von der Wald und Grundbesitz GmbH.
Die Wald und Grundbesitz GmbH überwacht den Fortbestand der Wälder im Land Brandenburg, da das Unternehmen drei Waldbezirke - Möggelinsee, Drei Grenzen und Heidehof - bundesweit verwaltet. Die Wald und Grundbesitz GmbH hat die FSC Waldzertifizierung erhalten und ist ein Verbund der Kronospan - einem internationalen Hersteller von Holzwerkstoffen.
Die FSC Waldzertifizierung ist der grundlegendste Teil des FSC -Programms, mit dem durch strenge Standards und Audits durch Dritte eine Anerkennung für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung geschaffen werden soll. FSC verlangt von Waldbesitzern, dass sie die biologische Vielfalt und die ökologischen Funktionen des Waldes erhalten und die ordnungsgemäße Planung und Überwachung des Forstbetriebs sicherstellen, unter anderem durch einen eigenen Waldbewirtschaftungsplan, der einen Brandschutzplan und viele andere Aspekte umfasst. Weitere Vorteile einer FSC-Zertifizierung finden Sie hier.
In den umliegenden Wäldern kam es in den letzten zwei Jahren vermehrt zu Bränden, die sich nicht auf die von der Wald und Grundbesitz GmbH bewirtschafteten Wälder ausbreiteten. Daraufhin hatte das Unternehmen vorbeugende Maßnahmen ergriffen, die helfen können, ein Feuer einzudämmen und / oder zu kontrollieren, falls es in Zukunft auftreten sollte.
Die Wälder Südbrandenburgs und Nordsachsen zeigen eine hohe Brandgefahr. „Diese Wälder haben eine Gefahrenklassifikation von A1, weil der Bodentyp hier trockene Sandböden sind. Südbrandenburg ist auch wegen des großen Anteils von Kiefern ein Gebiet mit hoher Brandgefährdung.“ Kiefern sind laut Michael Kutschke vorwiegend auf trockenen Standorten anzutreffen und bergen ein hohes Brandpotentail.
In diesen Wäldern kam es zu Bränden, weil einige von ihnen mit nicht explodierter Munition und Waffen (UXOs) kontaminiert sind, die vor Jahrzehnten zurückgelassen wurde.Ebenso das Verbrennen von Müll und weggeworfenen Zigaretten trägt zur Verunreinigung bei.
Infolge des Brandes flohen die meisten Tiere und einige Insekten aus diesen Gebieten. Waldbrände führen auch zum Verlust des Lebensraums für Amphibien und Reptilien, erklärt Frau Schwalm von der Wald und Grundbesitz GmbH.
Maßnahmen und vorbeugende Schritte zur Bekämpfung von Waldbränden
Anfang des Jahres besuchte NEPCon-Hauptprüfer Michael Kutschke einen Wald, der bei einem Brand im brandenburgischen Bundesland beschädigt wurde. „In den Wäldern war es pechschwarz. Die Brände zerstörten die Vegetation bis auf den Boden."
„Obwohl in den von der Wald und Grundbesitz GmbH bewirtschafteten Wäldern bislang keine Brände gemeldet wurden, besteht aufgrund des Niederschlagsmangels in der Region die Gefahr neuer Brände. Während meines Besuchs habe ich erfahren, dass die Wald und Grundbesitz GmbH Maßnahmen ergriffen hat, darunter das Erstellen neuer Karten, den Bau neuer Zufahrtsstraßen und die Ermittlung von Treffpunkten, die für die Bekämpfung von Waldbränden von entscheidender Bedeutung sind. Diese Maßnahmen ermöglichen es den Feuerwehrleuten, in Zukunft schneller (auf Feuer) zu reagieren."
Nach seiner Ansicht haben die Waldbesitzer geeignete vorbeugende Maßnahmen ergriffen. "Das Problem hierbei sind die großen Munitionsmengen am Boden, die den Zugang zum Gebiet erschweren."
Kerstin Schwalm erklärt einige Maßnahmen der Wald und Grundbesitz GmbH nach dem Brand. „Derzeit führen wir routinemäßige Wartungsarbeiten an vorhandenen Zisternen und Wasserversorgungsstellen durch. Darüber hinaus haben wir im betroffenen Gebiet zwei tiefe Brunnen gebohrt, brandgefährdete Brücken entfernt und 27 Mischwaldgebiete in reines Laubholz gewandelt."
Frau Kerstin Schwalm sagt, Feuer erschwere die Renaturierung der Wälder. Daher warnt sie davor, im trockenen Frühjahr in Gebieten zu pflanzen, in denen die Bodenqualität bereits schlecht ist. „Es ist ratsam, Pflanzaktivitäten in einer kontrollierten Umgebung durchzuführen. Der Herbst ist eine gute Zeit zum Pflanzen, insbesondere in mitteldeutschen Tieflandsgebieten."
„Es ist wichtig, mit lokalen Gemeinden bei Waldbränden zusammen zu arbeiten. Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist die Sicherstellung, dass Hydranten und Löschwasserentnahmestellen funktionsfähig sind und ein ordentlich ausgebautes Wegenetz vorliegt."
Waldbrände: Deutschland
Waldbrände sind in Deutschland nichts Neues. Laut einer deutschen Zeitung, der Rheinischen Post, gab es 2018 1.708 Waldbrände in Deutschland - mehr als viermal so viele wie in den Vorjahren.
Deutschland verzeichnete in diesem Jahr den größten Waldbrand seiner Geschichte. Laut Deutschlandfunk Kultur loderte auf dem Gelände eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in Lübtheen ein großes Feuer. Überall in Deutschland, von Lübtheen bis Brandenburg, kommt es zu Bränden, die durch zurückgelassene Munition noch verstärkt werden. In Deutschland wurden rund 500.000 Hektar Land mit Munition gefüllt.
„Aufgrund der zunehmenden Intensität und Häufigkeit von Waldbränden in den letzten zwei Jahren sollte meines Erachtens der Verhütung und Bekämpfung von Waldbränden auf der ganzen Welt mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden“, fordert Michael.
Fotos von Kerstin Schwalm / Wald und Grundbesitz GmbH
