TradeZiel der EU-Holzverordnung (EUTR) ist es, den Handel mit illegalem Holz in der EU zu stoppen. Die Verordnung ist ein wichtiges Element des EU-Programms FLEGT (Forest Law Enforcement, Governance and Trade).

Die EUTR trat am 3. März 2013 in Kraft. Aufgrund der Größe des EU-Holzmarktes wirkt sich diese Verordnung auf den weltweiten Handel mit Holzprodukten aus.

Während die Verantwortung auf Tausenden von EU-Unternehmen liegt, auf die sich die EUTR direkt bezieht, wirkt sich die Verordnung auch auf Zulieferer und Händler weltweit aus, deren Produkte letztlich auf den EU-Markt kommen. 

 

EUTR Grundlagen

Die EU-Holzverordnung umfasst drei Hauptanforderungen:

1

Verbot von illegal geernteten Hölzern
Die Verordnung verbietet das Inverkehrbringen von illegal geerntetem Holz in den EU-Markt. Das Verbot gilt für zahlreiche im Anhang der Verordnung aufgeführte Erzeugnisse. Hier finden Sie eine Liste der Produkte.

2 Pflicht zur Registrierung von Handelspartnern
Alle EU-Händler von gelisteten Produkten sind verpflichtet, Aufzeichnungen über Ihre Käufer und Lieferanten zu führen.
3 Due diligence Verpflichtungen
Die EUTR fordert von EU-Unternehmen, die zum ersten Mal eines der aufgeführten Produkte auf dem EU-Markt platzieren "Due Diligence" auszuüben, um das Risiko der Einfuhr von illegalem Holz in die Europäische Union zu minimieren.
 

Was ist Due Diligence (Sorgfaltspflicht)?

ListUnternehmen, die zur Due Diligence verpflichtet sind, müssen ein Due Diligence-System einrichten, das folgende Kernaspekte abdeckt:

  • Zugang zu Informationen über die Produkte und Lieferketten. Dies schließt die Produktbeschreibung ein; Menge, Holzart, Land oder gegebenenfalls subnationaler Erntebereich, Indikatoren für die Einhaltung von Rechtsvorschriften sowie Name und Anschrift von Käufern und Lieferanten.
  • Bewertung des Risikos, dass illegales Holz in Ihre Lieferkette eintreten könnte. Die Risikobewertung muss alle betreffenden Produkte und Lieferketten abdecken.
  • Risikominderung der identifizierten Risiken, z.B. durch zusätzliche Dokumentation oder Lieferantenüberprüfung.
  • Regelmäßige Evaluierungen des Due Diligence-Systems und der Effektivität.

 

 

Kurzanleitung für EU-Käufer und Nicht-EU-Zulieferer

 

Müssen Sie die Anforderungen der EUTR erfüllen? Verwenden Sie die folgende Tabelle, um einen Überblick über die wichtigsten Anforderungen zu erhalten und was es braucht, um Sie zu erfüllen. 

 

EU-Unternehmen

Die wichtigsten Schritte für Unternehmen in der EU

B1

Stellen Sie fest, ob Ihre Produkte unter die EUTR fallen.

Die Verordnung umfasst viele Arten von Produkten, aber nicht alle.  

Sehen Sie hier, welche Produkte unter die EUTR fallen

Arrow

A: Mein Produkte stehen nicht in der Liste
Die Verordnung gilt dann nicht für Sie.

B: Meine Produkte stehen in der Liste
Gehen Sie weiter zu Schritt 2.

B2

Bestimmen Sie, ob Ihr Unternehmen im Sinne der EUTR ein "Unternehmer" (engl. operator) oder "Händler" (engl. trader) ist.

Sie sind ein "Händler" wenn Sie:
 

Material, das bereits auf dem EU-Markt platziert wurde, kaufen oder verkaufen.  

Sie sind ein "Unternehmer" wenn Sie:

a) Holz aus einem innerhalb der EU gelegenen Wald ernten und auf den EU-Markt bringen oder in Ihrem eigenen Unternehmen nutzen;

b) Produkte in den Verkehr bringen, die unter die Verordnung fallen und diese entweder für den Weiterverkauf oder für Ihre eigenen gewerblichen Zwecke in den EU-Markt stellen oder dies veranlassen. 

Arrow

A: Ich bin ein "Händler/trader”

Ihre einzige Verpflichtung besteht darin, Käufer und Lieferanten von EUTR-Produkten zu registrieren.

 

B: Ich bin ein “Unternehmer/operator”

Genau wie die Händler müssen Sie Käufer und Lieferanten von EUTR-Produkten registrieren. Darüber hinaus müssen Sie die EUTR Due Diligence Anforderungen vollständig erfüllen, und die nächsten Schritte (s.u.) ausführen. Fahren Sie mit Schritt 3 fort.

 

Hinweis: Die folgenden Schritte sind nur für Unternehmer (operator) relevant!
 

B3 Richten Sie Ihr Due-Diligence-System ein. Dazu gehört die Entwicklung von schriftlichen Due Diligence-Verfahren, eine klare Aufteilung der Zuständigkeiten und die Gewährleistung der Kompetenz bei der Umsetzung des Systems.
B4

Sie sammeln Informationen über Ihre Produkte und Ihre Lieferkette. Für den Zugang zu Informationen müssen Sie besondere Anforderungen an die Holz Verordnung erfüllen. Und Sie brauchen ausreichende Informationen für Ihre Risikobewertung (siehe Abschnitt 5). 

B5

Durchführung der Risikobewertung. Für jedes Produkt und jeden Lieferanten müssen Sie prüfen und beurteilen, ob das Risiko "vernachlässigbar" oder "nicht vernachlässigbar" ist. Die Schlussfolgerungen werden auf der Betrachtung mehrerer Aspekte basieren, wie etwa dem Zertifizierungsstatus und dem Ausmaß der Korruption im Herkunftsland. Bestimmte Aspekte können jedoch zu unmittelbaren Schlussfolgerungen über das Risiko führen. Jede ausstehende Informationslücke, die keine eindeutige Bewertung zulässt, impliziert, dass ein "nicht vernachlässigbares" Risiko besteht.

Benefit 6

Risikominderung. Für "nicht vernachlässigbares" Risiko müssen Sie Risikominderungsmaßnahmen implementieren. Ob die Risikominderungsmaßnahme ausreichend ist, hängt vollständig von der Art des Risikos ab und kann von der Beschaffung weiterer Dokumentationen/Informationen bis hin zu Lieferantenverifizierung vor Ort oder durch den Wechsel von Lieferanten reichen. 

Benefit 7

Erstellen Sie ein System für die Bewertung Ihrer Due Diligence. Die EU-Holzverordnung verlangt von Ihnen, regelmäßig zu bewerten, wie effektiv Ihr Due Diligence-System ist.   

Hinweis: Die folgenden Schritte sind nur für Unternehmer (operator) relevant!

 

 

Lieferanten für den EU-Markt (ansässig außerhalb der EU)

Wichtige Schritte für Unternehmen innerhalb der Lieferkette, die außerhalb der EU ansässig sind

Obwohl Sie nicht direkt verpflichtet sind, die EUTR zu beachten, werden Sie wahrscheinlich doch davon betroffen sein, falls Ihre Produkte letztlich für den EU-Markt bestimmt sind. Hier sind einige Tipps zu den Schritten, die Sie ergreifen können, um Ihnen die Einhaltung der EUTR zu erleichtern. 

B1 Sammeln von Informationen. Suchen Sie aktiv nach Informationen über das Risiko der illegalen Abholzung in den Bereichen, in denen Ihre Produkte geerntet werden.
B2 Bewerten Sie die Qualität und Vollständigkeit der gesammelten Informationen. Bestimmen Sie, welche Art von zusätzlichen Informationen/Dokumentationen Sie benötigen, um ein gefundenes Risiko weiter zu bewerten und zu mindern.
B3

Herkunfts- und Holzarten identifizieren und dokumentieren. EU-Käufer müssen Zugang zu zuverlässigen Informationen über die in jedem Produkt enthaltenen Holzarten haben. Für jede Art muss das Herkunftsland -in einigen Fällen sogar der Ursprungswald- bekannt sein. Sie müssen mit Ihren Lieferanten zusammenarbeiten, um diese Informationen zu erhalten. 

B4 Dokumentieren der legalen Ernte. Die legale Ernte erfordert die Einhaltung aller für die Holzgewinnung geltenden Rechtsvorschriften, wie z.B. Erntegenehmigungen, Erntebestimmungen, Umweltgesetze und Zahlung von Gebühren und Steuern. Arbeiten Sie mit Ihren Lieferanten zusammen, um zuverlässige Dokumente für die legale Ernte zu vorweisen zu können. Implementieren Sie Holz-Tracking-Systeme, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, es sei denn, Ihre Produkte sind bereits durch ein Verifizierungssystem abgedeckt. So können Sie die Herkunft Ihrer Produkte sicherstellen.
B5 Ein glaubwürdiges Holzzertifizierungs- oder Prüfsystem. Überprüfung der legalen Ernte durch Dritte ist für viele Kunden ein wichtiges Kaufkriterium.
Benefit 6 Ermutigen Sie Ihre Lieferanten zur Zertifizierung oder Verifizierung nach einem glaubwürdigen System. Oder wählen Sie Lieferanten, die bereits zertifiziert sind.

 

 

Ressourcen

Download

Wir haben für Sie nützliche Links zusammengestellt:

  • Offizielle Informationen der EU über die EUTR
    Die maßgebliche Internetseite zur EUTR. Sie enthält wichtige Informationen, Updates, Nachrichten, Links zur EUTR selbst und Leitfäden. Sie enthält außerdem eine Liste der EU-anerkannten Überwachungsorganisationen sowie Links zu den nationalen zuständigen Behörden, die die Umsetzung der EUTR beaufsichtigen.
  • Chatham House Internetseite zur illegalen Abholzung
    Eine umfassende Internetseite mit Neuigkeiten und Updates mit Schwerpunkt auf illegaler Holzgewinnung weltweit.
  • European Timber Trade Federation (ETTF)
    Die Internetseite enthält einen News-Feed mit regelmäßigen Updates zu Fragen der Holzlegalität.
  • European Forest Institute Portal
    Eine umfassende Internetseite mit Neuigkeiten und Updates zum EU-Aktions Plan FLEGT (Forest Law Enforcement, Governance and Trade).
  • Globales Forstregister
    Eine interaktive Weltkarte, die das Risiko der Beschaffung von illegalem Holz aus bestimmten geographischen Gebieten umreißt. Sie enthält vorläufige (unvollständige) Listen der geltenden Rechtsvorschriften für eine Reihe von Ländern. 
  • Transparency International
    Transparency International veröffentlicht den jährlichen Corruption Perception Index (CPI), der das Ausmaß der Korruption in den meisten Ländern der Welt angibt.
  • WWF Global Forest and Trade Network (GFTN)
    Die Internetseite des WWF bietet Richtlinien für die Beschaffung von legalem und nachhaltigem Holz.
  • Forest Legality Alliance
    Eine Website mit nützlichen Ressourcen zum legalen Holzeinkauf.